Im Westen verbinden viele Menschen Yoga mit dem Üben von Asanas. Yoga Nidra ist etwas anders: Die Yoga-Disziplin konzentriert sich auf einen Zustand zwischen Meditation und Schlaf.
Übersetzt bedeutet der Sanskrit-Begriff Yoga-Nidra „Yoga des Schlafes“. Yoga Nidra, der schlaflose Schlaf, ist ein Weg zur Entspannung durch Bewusstwerdung des Selbst. Ziel der Tiefenentspannung ist es, einen Zugang zu tieferen Bewusstseinsschichten zu schaffen. Dank der Tiefenentspannung, die aus dem Bewusstwerden des Körpers, des Atems, der Sinne und des Denkens besteht, können die im Unbewussten liegenden Kräfte ins Bewusstsein gehoben werden. Dadurch soll es möglich werden, geistig, emotional und körperlich vollkommen entspannen zu können. Yoga-Nidra verbindet Körper, Geist, Seele und Unbewusstem durch Visualisierung. Diese Yoga-Methode bietet sich als Stressentlastungs-Übung an.
In einer liegenden Position begibt man sich gedanklich auf eine Reise in das Innere des Körpers, und nimmt bewusst seine Körperteile, Organe und den Boden wahr, auf dem man liegt. Durch diese stille Reise kann der Körper alle Verspannungen und Verkrampfungen loslassen. Der Übende nimmt Gefühle wie Freude, sorgenvolles Grübeln oder körperlichen Schmerz bewusst wahr, und spürt seine Atemzüge. Sind Körper und Geist in einem meditativen, entspannten und aufnahmebereiten Zustand, kann man sich vom täglichen Stress erholen.
Yoga Nidra ist leicht erlernbar und die integrierte Absicht, ein sogenanntes Sankalpa, wird während der Übung klar formuliert und kann unserem Leben im Handeln, Tun und Denken eine positive Richtung geben.